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– Haymo Müller –
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„Ihr werdet jedoch Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch kommt, und ihr werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde.“ (Apg. 1,8; H. Menge).
Das vierte Merkmal der Gemeinde Jesu Christi ist die Berufung seiner Diener zu Zeugen seiner Liebe, seiner Erlösungsmacht, seiner bleibenden Gegenwart, seiner in ihnen wirkenden göttlichen Kraft.
Diese „Waffe“ ist die einzige, die der König seinen Erlösten zu gebrauchen erlaubt. Nicht durch Anwendung von Gewalt oder Macht, nicht durch Weisheit oder Gewandtheit der Sprache, nicht durch Einfluss oder Stellung, nicht nur mit Worten hoher Weisheit (1.Kor. 2,1.4.13), sondern durch sein Leben und Wirken ist jeder dazu berufen, ein lebendiges Zeugnis dessen zu sein, was Jesus Christus bewirken kann.
Mit keiner anderen als mit dieser „Waffe“ sollten sie versuchen, Menschen zu überwinden und zu Jesu Füßen zu bringen. Dies taten die ersten Jünger. Sobald sie mit dem Heiligen Geist erfüllt waren, begannen sie von den großen Dingen, die Jesus Christus getan hatte, zu reden.
In derselben Kraft verkündigten Gläubige, die durch die Verfolgung bis nach Antiochien zerstreut wurden, den Namen Jesu Christi, sodass Scharen von Heiden gläubig wurden. Die Apostel hatten ihnen keinen Auftrag dazu erteilt; auch besaßen sie keine besondere Begabung oder Ausbildung. Ihre übervollen Herzen nötigten sie, von Jesus Christus zu sprechen. Sie konnten nicht schweigen. Das Leben Jesu Christi und seine Liebe erfüllte sie so sehr, dass sie einfach für ihn zeugen mussten.
Darin lag die große Durchschlagskraft des Evangeliums. Jeder Neubekehrte wurde zugleich ein Zeuge für Jesus Christus.
Ein heidnischer Schriftsteller äußerte sich später im Blick auf die Christenverfolgungen folgendermaßen: „Wenn sich die Christen damit zufrieden gegeben hätten, Jesus ihre Anbetung in der Stille darzubringen, so wären ihnen Leiden erspart geblieben; in ihrem Eifer aber versuchten sie, alle Menschen unter die Herrschaft Christi zu bringen.“
Das also ist das Geheimnis einer blühenden christlichen Gemeinde: jeder Gläubige ist ein Zeuge Jesu Christi! Darin liegt zugleich aber auch die Ursache ihrer Schwäche: wenig Gläubige, die willig sind, im täglichen Leben Jesus Christus als ihren HErrn zu bezeugen.
Das darf für uns alle eine starke Ermutigung und ein erneuter Aufruf zum Gebet sein!
„HErr, öffne deinen Jüngern die Augen für die Glückseligkeit, die darin liegt, dich und die Kraft deiner Liebe so zu kennen, dass sie im Bezeugen dessen, was du bist und für sie getan hast, ihre größte Freude finden!“
Leitwort: »Lernen, leben, lehren« (Esra 7,10).