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– Haymo Müller –

Bibel- und Gebetsstunden in der „Corona-Krise“ ...

Kleine Denkanstöße ...

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06.04.2020: Gebet und Opfer

„Ich will euch nämlich wissen lassen, welch schweren Kampf ich für euch und die (Brüder) in Laodizea sowie (überhaupt) für alle, denen ich bis jetzt persönlich noch unbekannt geblieben bin, zu bestehen habe“ (Kol. 2,1; H. Menge).

Menschen, die etwas Großes unternehmen wollen, müssen sich auf ihre Aufgabe gründlich vorbereiten und alle verfügbaren Kräfte dafür einsetzen. Auch Christen müssen sich „von ganzem Herzen und mit allem Vermögen“ auf das Gebet vorbereiten. Es entspricht dies auch dem Gesetz des Reiches Gottes. Gebet fordert Opfer an Bequemlichkeit, an Zeit, Opfer des eigenen Ich. Darin liegt das Geheimnis seiner Wirkung. Jesus Christus, der große Fürsprecher, ging uns darin voran. Von ihm heißt es: „Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Segen haben“; „darum, dass seine Seele gearbeitet hat, wird er seine Lust sehen“; „Er soll die Starken zum Raub haben, darum dass er sein Leben in den Tod gegeben hat“ (Jes. 53,10.11.12). Im Garten Gethsemane „hat er Gebet und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen geopfert“ (Hebr. 5,7). Gebet fordert Opfer. David drückt es so aus: „Mein Gebet müsse vor dir taugen wie ein Rauchopfer, mein Händeaufheben wie ein Abendopfer“ (Ps. 141,2).

Gebet bedeutet Opfer. Der Wert unseres Gebets hängt davon ab, ob es im Opfer Jesu Christi verankert ist. Wie Jesus Christus in seinem Gebet „dein Wille geschehe“ alles Eigene aufgab, muss auch in unserer Haltung und Gesinnung die Bereitschaft zur völligen Hingabe an Gott und seinen Dienst zum Ausdruck kommen.

Ein frommer walisischer Bergmann hatte einen jungen Verwandten, dem der Arzt eine Kur in Madeira verordnet hatte. Leider fehlten dazu die Mittel. Da entschloss sich der Bergmann, mit dem wenigen Geld, das ihm zur Verfügung stand, die Reise zu wagen. Für fünfzehn Schillinge am Tag brachte er den Kranken in einem bequemen Hotelzimmer unter, für sich selber aber brauchte er pro Tag höchstens anderhalb Schillinge. Er verbrachte viel Zeit im Gebet, bis er von Gott die Gewissheit der Genesung des Kranken erlangt hatte. Am letzten Tag des Aufenthaltes war der Kranke tatsächlich geheilt. Nach Hause zurückgekehrt, sagte der Bergmann, nun wisse er besser denn je, dass das geheime Gesetz und die verborgene Macht des Gebets in der Selbstaufopferung liege.

Können wir uns über die Kraftlosigkeit unserer Gebete noch verwundern, wenn wir bedenken, mit welchem Widerstreben wir oft das Opfer auf uns nehmen, vertrauend auf Gott zu warten? Jesus Christus, dem wir vertrauen und der in uns wohnt, hat sich Gott zum Opfer dargebracht. Wenn sein Geist wirklich in uns wohnt und uns regiert, dann werden wir von ihm die Vollmacht zum Gebet der Fürbitte empfangen, das viel vermag, weil es ernstlich ist (Jak. 5,16).

Leitwort: »Lernen, leben, lehren« (Esra 7,10).