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– Haymo Müller –

Bibel- und Gebetsstunden in der „Corona-Krise“ ...

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08.04.2020: „Auf dass sie alle eins seien“

„Und ich bin nicht mehr in der Welt, doch sie sind (= verbleiben) noch in der Welt, während ich zu dir gehe. Heiliger Vater, erhalte sie in (oder: bei) deinem Namen, den du mir anvertraut (oder: kundzutun verliehen) hast, damit sie eins seien, so wie wir es sind. … [20] Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, die durch ihr Wort zum Glauben an mich kommen (werden), [21] damit sie alle eins seien; wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, so lass auch sie in uns eins sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. [22] Ich habe auch die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, damit sie eins seien, wie wir eins sind: [23] ich in ihnen und du in mir, sodass sie zu vollkommener Einheit gelangen, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast“ (Joh. 17,11.20–23; H. Menge).

Lasst uns hier ganz besonders auf die fünffache Wiederholung des Ausdrucks: „damit sie eins seien“, achten. Fast scheint es uns, Jesus Christus habe gespürt, wie wichtig eine besondere Betonung dieser Worte sei, damit wir den Hauptgedanken seines hohenpriesterlichen Gebets auch richtig verstehen. Jesus Christus sehnt sich danach, dass seine Worte und Gedanken in unseren Herzen die Bedeutung erlangen, die sie einst bei ihm selbst hatten. Als er auf dem Weg zum Vater das Kreuz vor sich sah, lag es ihm daran, uns verständlich zu machen, dass er die Gedanken und Anliegen, die sein Herz auf der Erde erfüllten, mit sich in den Himmel nehmen und dort zum Gegenstand seiner unaufhörlichen Fürbitte machen werde. Uns dagegen vertraute er seine Worte an, um sie in alle Welt hinauszutragen und in unablässiger Fürbitte vor Gott zu bringen. Dies wird in uns die Fähigkeit wecken, sein letztes und neues Gebot – nämlich unsere Brüder so zu lieben, wie er uns geliebt hat – zu erfüllen und unsere Freude vollkommen machen.

Leider zeigt die christliche Gemeinde dafür nicht viel Verständnis. Nur wenige ihrer Glieder zeichnen sich durch eine inbrünstige, herzliche Liebe zu allen Heiligen aus, welcher Denomination sie auch immer angehören mögen. Sollte es uns da nicht ein brennendes Anliegen sein, das Gebot Jesu Christi: „damit sie alle eins seien“, in den Mittelpunkt unserer täglichen Gemeinschaft mit Gott zu stellen? Wie einfach würde sich alles gestalten, wenn wir die Anrede: „Unser Vater“, einmal im Zusammenhang mit allen Kindern Gottes auf der ganzen Erde sehen würden! Alles, was wir dabei tun müssten, wäre folgendes: Jedes Mal, wenn das kleine Wörtchen „unser“ über unsere Lippen kommt, müssten wir es in den ganzen Reichtum und die Fülle der Vaterliebe Gottes einmünden lassen. Dann würde schon bald das Wort: „Vater“ mit seiner unendlichen Liebe zu uns und unserer Liebe zu ihm verknüpft, und in kindlicher Zuneigung zu allen Heiligen Gottes – wo immer sie sich befinden und wer immer sie seien – würden wir das Wort „unser“ auszusprechen lernen. Dann würde das Gebet: „damit sie alle eins seien“ zum Ausdruck unserer Freude und Stärkung, unserer tieferen Verbindung mit Jesus Christus und seinen Heiligen und eine Gabe von süßem Geruch für den Vater der Liebe.

Leitwort: »Lernen, leben, lehren« (Esra 7,10).