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– Haymo Müller –

Bibel- und Gebetsstunden in der „Corona-Krise“ ...

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11.04.2020: Die Bitte des Paulus um Gebet

„… auch für mich, dass mir, sooft ich den Mund auftue, das Wort gegeben werde, um freimütig das Geheimnis der Heilsbotschaft zu verkündigen, [20] für die ich auch in Ketten ein Sendbote bin, damit ich in ihr ein freimütiges Bekenntnis ablege, wie es mir gebührt zu reden“ (Eph. 6,19–20; H. Menge).

„Und für mich …“ – wie echt der Glaube des Paulus an die dringende Notwendigkeit und wunderbare Macht des Gebets war, zeigen uns seine Worte an die Epheser. Um was bittet er sie? „… damit mir gegeben werde das Wort mit freudigem Auftun meines Mundes, damit ich freudig reden möge, wie es sich gebührt.“ Als Paulus das geschrieben hatte, stand er schon mehr als zwanzig Jahre lang im Dienst des Evangeliums. Da dürfte man annehmen, seine Erfahrung im Predigen wie im Ausdruck seiner Gedanken hätte ihm ohne weiteres ein freudiges Auftun seines Mundes gestattet. Doch ist sich Paulus seiner eigenen Unfähigkeit und Schwachheit, seiner völligen Abhängigkeit von göttlicher Eingebung und Kraft so sehr bewusst, dass er ohne unmittelbare Hilfe von Gott nicht wirken kann, „wie es sich gebührt“. Das Wissen um seine völlige und dauernde Abhängigkeit von Gott, der ihm ständig nahe war und sein Tun und Reden lenkte, bildet die Grundlage seines Vertrauens, den Grundton seines ganzen Lebens.

Doch ist dies noch nicht alles. In diesen zwanzig Jahren war Paulus zwar unzählige Male in Lagen gekommen, in denen er sich ohne fremde Gebetshilfe auf Gott allein geworfen sah. Trotzdem lässt ihn seine tiefe geistliche Einsicht in die Einheit des Leibes Christi – der christlichen Gemeinde – seine Abhängigkeit von den Gebeten anderer erkennen, und darum ersucht er die Epheser, „mit Bitten und Flehen im Geist mit allem Anhalten und Flehen zu wachen“ und auch seiner im Gebet nicht zu vergessen. Wie ein Ringkämpfer in dem Kampf, zu dem er sich verpflichtet hat, auch das schwächste seiner Glieder braucht, so rechnete Paulus mit der Hilfe aller Gläubigen.

Wir Christen des einundzwanzigsten Jahrhunderts müssen zu dem Bewusstsein erwachen, dass Jesus Christus, unser Fürsprecher im Himmel, und alle Heiligen (= die an Jesus Christus Gläubigen) auf der Erde in einen einzigen großen Kampf verwickelt sind. Was könnte geschehen, wenn wir es als unsere Pflicht erkennen, uns dafür einzusetzen, dass die Diener Gottes überall so mit der Kraft des Geistes Gottes erfüllt werden, dass sie ihren Mund freudig auftun, um ohne Furcht zu handeln und zu reden, „wie es sich gebührt“?

Leitwort: »Lernen, leben, lehren« (Esra 7,10).