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– Haymo Müller –

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Kleine Denkanstöße ...

... zum Thema: Die bleibende Gegenwart des HErrn Jesus Christus

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13.08.2020: Johannes: Das Leben aus dem Tod

„Bei seinem Anblick fiel ich wie tot ihm zu Füßen nieder; da legte er seine rechte Hand auf mich und sagte: »Fürchte dich nicht! Ich bin’s, der Erste und der Letzte (Jes 44,6; 48,12) [18] und der Lebende; ich war tot, und siehe, ich lebe in alle Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Totenreiches“ (Offenbarung 1,17–18; H. Menge).

Sechzig Jahre oder mehr nach der Auferstehung erscheint Jesus Christus seinem geliebten Jünger. Johannes fällt wie tot zu seinen Füßen. Als Mose Gott einst bat: „Lass mich deine Herrlichkeit sehen“ (2.Mose 33,18), gab Gott ihm zur Antwort: „Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht“ (2.Mose 33,20). Die sündige Natur des Menschen erträgt keine göttliche Erscheinung. Erst wenn das natürliche Leben gestorben ist, kann Gottes Leben der Herrlichkeit beginnen. Dass Johannes wie tot zu Jesu Füßen fiel, zeigt uns, wie wenig er die himmlische Erscheinung ertragen konnte.

Als Jesus Christus seine rechte Hand auf Johannes legte und zu ihm sprach: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Lebendige; ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit“, erinnerte er ihn daran, dass auch er den Tod schmecken musste, bevor er zum Leben und zur Herrlichkeit Gottes eingehen konnte. Für den Meister und für jeden Jünger, für Mose und für Johannes, für uns alle, gibt es nur einen Weg, der zur Herrlichkeit Gottes führt. Er bedeutet den Tod der von der Sünde verdorbenen Natur, die den Himmel nicht ererben kann.

Diese Lektion hat allen, die sich nach einer Begegnung mit Jesus Christus sehnen, viel zu sagen. Ohne völlige Hingabe alles dessen, was von der Welt und ihrem Geist in uns lebt, können wir Jesus Christus nicht erkennen, keine Gemeinschaft mit ihm haben und seine Vollmacht nicht erfahren. Die Jünger wussten dies. Von seinem ersten Gespräch mit ihnen über den Preis der Nachfolge – als er vom Verlassen von Vater und Mutter, vom Auf-sich-Nehmen des Kreuzes, vom Verlieren des eigenen Lebens sprach (Matthäus 10,37–39) – bis zu jenem Wort vor seinem Tod: „Es sei denn, dass das Weizenkorn in die Erde falle und ersterbe, so bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, dann bringt es viele Früchte“ (Johannes 12,24), ließ Jesus Christus keinen Zweifel darüber aufkommen, was sein Dienst bedeuten würde: Selbstverleugnung, Kreuztragen, Wandel in seinen Fußstapfen.

Viele von uns versuchen durch innige Gemeinschaft mit dem HErrn Jesus Christus das Geheimnis seiner bleibenden Gegenwart zu ergründen. Lasst uns die Lektion annehmen. Sie heißt: durch Tod zum Leben. In der Vollmacht Jesu Christi, mit dem wir gekreuzigt worden sind und dessen Tod – der Tod der Sünde und der Tod der Welt mit ihrer Selbstgefälligkeit und Selbsterhebung – in uns wirkt, liegt, wenn wir uns darunterstellen, das tiefste Gesetz unseres geistlichen Lebens. Als Petrus zu Jesus Christus sprach: „HErr, schone dein selbst“ (Matthäus 16,22; Luther 1912), gab ihm Jesus Christus zur Antwort: „Verleugne dich selbst.“ Trotz äußerem Versagen nahmen die Jünger an seiner Kreuzigung innerlich teil. Deshalb wurde ihnen seine Verheißung gegeben: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage!“ (Matthäus 28,20).

Leitwort: »Lernen, leben, lehren« (Esra 7,10).