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29.05.2020: Der Neue Bund bei Jeremiah

„»Wisset wohl: es kommt die Zeit« – so lautet der Ausspruch des HErrn –, »da will ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen, [32] nicht einen solchen Bund, wie ich ihn mit ihren Vätern damals geschlossen habe, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland wegzuführen, einen Bund, den sie gebrochen haben, wiewohl ich Herrenrecht über sie hatte!« – so lautet der Ausspruch des HErrn. [33] »Nein, darin soll der Bund bestehen, den ich mit dem Haus Israel nach dieser Zeit schließen werde« – so lautet der Ausspruch des HErrn –: »Ich will mein Gesetz in ihr Inneres hineinlegen und es ihnen ins Herz schreiben und will dann ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein“ (Jer. 31,31–33; H. Menge).

Der erste Bund, den Gott auf dem Berg Sinai mit dem Volk Israel schloss, stand unter dem Wort: „Und nun, wenn ihr meinen Weisungen willig gehorcht und meinen Bund haltet, dann sollt ihr aus (oder: vor) allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn mir gehört die ganze Erde“ (2.Mose 19,5). Leider fehlte dem Volk Israel damals die Kraft zu diesem Gehorsam. Seine Natur war durch und durch fleischlich und sündig. Auch war es in jenem Bund noch nicht so, dass die Gläubigen den Heiligen Geist bekamen, der sie zu diesem Gehorsam unter allen Umständen befähigte. Das Gesetz diente nur zur Feststellung und Verurteilung der Sünde.

Anders verhält es sich mit dem Neuen Bund, den Gott, wie diesen Bibelwort berichtet, verheißt. In diesem ist alles vorgesehen, was zu einem Leben des Gehorsams nötig ist, denn das Gesetz würde „in ihr Herz gegeben“ werden, „nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes“ (vgl. 2.Kor. 3,3), sodass sie mit David würden sagen können: „Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz habe ich in meinem Herzen“ (Ps. 40,9). Ihr ganzes inneres Leben samt allen Kräften würde durch den Heiligen Geist vom Gesetz erfasst, wie es im 32. Kapitel des Buches des Propheten Jeremiah ausgedrückt ist: „Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen, daß ich niemals von ihnen ablassen will, ihnen Gutes zu erweisen, und ich will ihnen Furcht vor mir ins Herz legen, damit sie mir nie wieder untreu werden“ (Jer. 32,40).

Im Gegensatz zum Alten Testament und der ihm anhaftenden Unvollkommenheit, die einen ungetrübten Wandel unmöglich machte, bietet die Verheißung des Neuen Bundes volle Gewähr für ununterbrochene Gehorsamstreue, das Kennzeichen eines Gläubigen, der Gott beim Wort und seine Verheißungen voll und ganz in Anspruch nimmt.

So lasst uns denn folgende Ermahnung beherzigen: Im Neuen Bund kann Gottes mächtige Kraft im Leben eines jeden sichtbar werden, der an seine Verheißungen glaubt: „Ich will ihnen meine Furcht ins Herz geben, dass sie nicht von mir weichen“ und: „Ich werde es tun und tue es auch, spricht der HErr!“ (vgl. Hes. 17,24; 36,36; 37,14). Beuge dich deshalb in aufrichtiger Demut vor Gott und glaube an seine Verheißungen! Die Erfahrung der Kraft, die uns davor bewahrt, uns von ihm zu wenden, steht in engem Zusammenhang mit dem Wort Jesu Christi: „Dir geschehe, wie du geglaubt hast!“ (Mt. 8,13).

Wir müssen den Unterschied zwischen dem Alten und dem Neuen Testament klar vor Augen behalten. Das Alte Testament hatte ein wundervolles Maß von Gnade, doch reichte es für ein Leben ununterbrochenen Glaubensgehorsams nicht aus. Dieser wird uns erst im Neuen Testament als Frucht einer Herzenserneuerung durch die Kraft des Heiligen Geistes verheißen. Er allein kann einem Menschen die Fülle der Gnade offenbaren und uns „in untadeliger Heiligkeit“ zu bewahren!

Leitwort: »Lernen, leben, lehren« (Esra 7,10).