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– Haymo Müller –
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„Christus hat uns vom Fluch des Gesetzes dadurch losgekauft, dass er für uns zum Fluch (= an unserer Statt oder uns zuliebe ein Verfluchter) geworden ist; denn es steht geschrieben (Dt. 21,23): »Verflucht ist jeder, der am Holz (= Holzpfahl) hängt«“ (Gal. 3,13; H. Menge).
Der Kreuzestod Jesu Christi kann, so lehrt uns die Heilige Schrift, von zwei verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachtet werden. Der eine betont die am Kreuz vollbrachte Erlösung: Der Tod Jesu Christi – unsere völlige Befreiung von dem Fluch der Sünde. Der andere betont die Gemeinschaft des Kreuzes: Die Aufforderung Jesu Christi, mit ihm den Sterbensweg zu gehen und die Gemeinschaft seines Todes am eigenen Leib zu erfahren.
Dieses Bibelwort in Gal. 3,13 enthält drei große unerforschliche Gedanken: Gottes Gesetz hat über alle Sünde und alles Sündhafte einen Fluch ausgesprochen. Diesen Fluch hat Jesus Christus auf sich genommen, ja er machte sich selbst zu einem Fluch und zerstörte damit dessen Macht. An diesem Kreuz wurde für uns die ewig dauernde Erlösung von der Sünde und ihrer Macht erworben. Das Kreuz enthüllt uns die unter dem Fluch stehende Sünde des Menschen, sodann Jesus Christus, wie er für uns zu einem Fluch wird und ihn durch seinen Tod überwindet, und endlich unsere völlige, ewig gültige Befreiung von diesem Fluch.
Diese Gedanken bieten selbst dem verlorensten und hoffnungslosesten Sünder Raum für Vertrauen und Hoffnung. Tatsache ist, dass Gott im Paradies über diese Erde und alles, was zu ihr gehört, einen Fluch ausgesprochen hat. In ähnlicher Weise mussten die Israeliten einst auf dem Berg Ebal bei der Verlesung des Gesetzes zwölfmal einen Fluch über alle Sünde aussprechen. Auch sollten sie daran erinnert werden, dass „ein Gehenkter bei Gott verflucht ist“ (5.Mose 21,23; 27,15–26). Wer hätte geahnt, dass Gottes Sohn einst selbst am Fluchholz sterben und für uns zu einem Fluch werden müsste? Und doch ist dies der feste Grund des Evangeliums von der Liebe Gottes. Jeder reuige Sünder darf sich nun darüber freuen, dass der Fluch für alle, die an den HErrn Jesus Christus glauben, auf ewig wirkungslos geworden ist.
Die Verkündigung der am Kreuz vollbrachten Erlösung ist die Grundlage und das Zentrum des Heils, das uns das Evangelium anbietet. Wer seiner Wahrheit völlig vertraut, den treibt es zu unaufhörlicher Danksagung. Es verleiht uns den Mut, uns in Gott zu freuen. Es macht uns empfänglich für Gott und befähigt uns, in seiner Liebe zu leben und sie bei denen, die ihn noch nicht kennen, bekannt zu machen.
Gott sei Dank für die am Kreuz vollbrachte Erlösung!
Leitwort: »Lernen, leben, lehren« (Esra 7,10).