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– Haymo Müller –

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... zum Thema: Die Bedeutung des Kreuzes Jesu Christi

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01.07.2020: Selbstverleugnung

„Damals sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Will jemand mein Nachfolger sein, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich: dann kann er mein Nachfolger sein“ (Mt. 16,24; H. Menge).

Jesus Christus hatte soeben das erste Mal offen bezeugt, dass er viel werde leiden müssen, getötet und wieder auferweckt werde. Da hatte ihn Petrus angefahren und gesagt: „HErr, das verhüte Gott! Nimmermehr darf dir das widerfahren!“ (Mt. 16,22). Darauf antwortete Jesus Christus: „Mir aus den Augen, Satan! (Tritt) hinter mich! Ein Fallstrick (oder: Anstoß, Ärgernis) bist du für mich, denn deine Gedanken sind nicht auf Gott, sondern auf die Menschen gerichtet“ (Mt. 16,23). Der Geist des Petrus, der ihn vom Kreuz und seinen Leiden wegzuziehen versuchte, war kein anderer als der Geist Satans, der ihn auf dem Pfad, den Gott zu unserer Erlösung bestimmt hatte, abwendig machen wollte.

Darauf folgen die Worte des Bibeltextes, die wir heute bedenken, in denen Jesus Christus zum zweiten Mal von der Notwendigkeit spricht, dass man das Kreuz auf sich nehmen müsse. Diesmal tut er es aber in Verbindung mit einem anderen, äußerst bedeutsamen Ausdruck, der uns den Sinn des Kreuzes noch tiefer offenbart: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.“ Als Adam sündigte, fiel er von einem himmlischen Leben mit Gott in ein Leben der Welt und des Ich. Selbstgefälligkeit, Selbstgenügsamkeit und Selbsterhöhung wurden sein Lebensgesetz. Als Jesus Christus kam, um den Menschen ihre verlorene Stellung zurückzugeben – „... denn obgleich er Gottes Gestalt (= göttliche Wesensgestalt oder: Wesensart) besaß, sah er doch das Gleichsein mit Gott nicht als einen gewaltsam festzuhaltenden Raub (= unveräußerlichen, kostbaren Besitz) an; [7] nein, er entäußerte sich selbst (seiner Herrlichkeit), indem er Knechtsgestalt annahm, ganz in menschliches Wesen einging und in seiner leiblichen Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde; [8] er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, bis zum Tod am Kreuz“ (Php. 2,6-8). Was er selbst getan hat, fordert er von allen, die ihm nachfolgen wollen: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst.“

Statt sich selbst zu verleugnen, verleugnete Petrus seinen HErrn: „Ich kenne den Menschen nicht“ (Mt. 26,72.74). Wenn ein Mensch es lernt, den Geboten Jesu Christi zu gehorchen, dann sagt er von sich selbst: „Ich kenne den Menschen nicht“. Im Kreuztragen, in der Anerkennung des Todesurteils über das eigene Ich und in der Verleugnung jeglichen Anrechtes des eigenen Ich an uns selbst liegt das Geheimnis wahrer Jüngerschaft.

Das Sterben des eigenen Ich sollte eines jeden Christen Losungswort sein. Die Hingabe an Jesus Christus muss so umfassend, die Bereitschaft, um Jesu Christi willen für die anderen um uns herum zu leben, so aufrichtig und ernst sein, dass dem Ich niemals erlaubt werden darf, von dem Kreuz, an das es gehängt worden ist, wieder herunterzusteigen. Es muss für immer in der Stellung des Todes bleiben.

Lasst uns auf den Ruf Jesu Christi: „Verleugne dich selbst!“, achten und darum bitten, dass wir durch die Gnade des Heiligen Geistes als Jünger Jesu Christi, der sich um unsertwillen verleugnete, als solche zu leben vermögen, deren Ich mit Jesus Christus gekreuzigt ist und in denen Jesus Christus nun als HErr und Meister leben kann.

Leitwort: »Lernen, leben, lehren« (Esra 7,10).