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Glaube und Gefühl

„Also entspringt der Glaube aus dem Hören der Botschaft, diese aer aus dem Wort Christi“ (Römer 10,17).

Im Glauben vertrauen wir auf Dinge, die wir nicht sehen, ohne dass sie uns schon bewusst sind, und bevor wir sie fühlen können, müssen wir uns ihnen gegenüber bereits als Glaubende erweisen. Der Glaube gibt somit den Anstoß, während das Gefühl sich als nachfolgende Wirkung einstellt. Bevor der Glaube sich in Gefühlen, die auf Fakten beruhen, verwirklicht, muss er diese Fakten anerkennen. Wenn wir Erfreuliches glauben, stellen sich Gefühle der Freude ein. Die Tatsachen bleiben allerdings unverändert bestehen, selbst wenn wir nicht an sie glauben und uns damit der Freude an ihnen berauben. Nun ist es möglich, dass wir unseren Gefühlen mehr glauben und vertrauen als dem, was Gott in der heiligen Schrift bezeugt. Aber dadurch, dass wir unseren Gefühlen mehr Glauben schenken als dem Wort Gottes, machen wir ihn zum Lügner.

Paulus entfaltet im Römer 6,6.11.14 die göttliche Ordnung der angesprochenen Zusammenhäge. Zuerst wird eine objektive Tatsache geoffenbart, die vollkommen unabhängig von jeglichem subjektiven Gefühl besteht: „Unser alter Mensch ist mit Christus ans Kreuz geschlagen.“ Den nächsten Schritt tut der Glaube, indem er diese Tatsache anerkennt: „Haltet euch für die Sünde gestorben, aber lebt um so mehr für Gott.“ Zuletzt folgen die Verwirklichung, die Erfahrung, das Gefühl, die wir aufgrund der im Glauben angenommenen Tatsache haben: „Die Sünde beherrscht euch nicht mehr.“

„Also entspringt der Glaube aus dem Hören der Botschaft Gottes, diese aber auch dem Wort Christi“ und nicht aus unserem Inneren, mögen wir auch noch so sehr in uns hineinhorchen. Wer ununterbrochen peinlich auf alles achtet, was in ihm vorgeht, bringt sich nur allzu leicht in Verwirrung. Der Glaube wächst dadurch, dass wir mit dem beschäftigt bleiben, was Gott für uns bedeutet und was er in seinem Wort uns gesagt hat.

Es ist äußerst wichtig, die richtige Reihenfolge zu beachten. Wenn wir ernsthaft um Glauben bemüht sind, müssen wir zuerst eine von Gott bezeugte Tatsache erkennen, auf die der Glaube bauen kann. Wenn wir Gefühle wie Frieden und Freude zu erfahren wünschen, müssen wir solchen Dingen Glauben schenken, auf die sich Frieden und Freude gründen lassen. Dann allein werden wir erfüllt sein „mit aller Freude und Frieden im Glauben“ (Römer 15,13).