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Glaube und Geduld

„... damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Ausharren die Verheißungen erben“ (Hebräer 6,12).

Der Glaube wird des öfteren in enger Beziehung mit der Geduld gesehen. Gott verspricht uns an keiner Stelle der Bibel, dass wir, selbst erfüllt mit echtem Glauben, all unsere Wünsche, wenn wir es für richtig halten, erfüllt bekommen. Statt dessen ermahnt er uns, „Nachfolger derer“ zu werden, „die durch Glauben und Geduld ererben die Verheißungen“. Der Verfasser des Hebräerbriefes bekräftigt das mit dem Beispiel, das Abraham gibt: „Und so erlangte er, nachdem er geduldig ausgeharrt hatte, die Verheißung“ (Hebräer 6,15). Könnte nicht der verheißene Segen, nach dem uns so sehnlichst verlangt, deshalb ausbleiben, weil uns Geduld und Glaube fehlen?

Erst nach mehr als zwanzig Jahren des scheinbaren Schweigens erfüllte Gott seine Verheißung, Abraham einen Sohn zu schenken. Der Glaube wächst nur unter ständigen Prüfungen, und es war die Aufgabe des Vaters der Gläubigen, Glauben zu bewahren auch unter noch so entmutigenden Umständen. Doch Abraham warf sein Vertrauen nicht weg, und als Gott die Zeit für gekommen hielt, brachten Glaube und Geduld ihren verheißenen Lohn.

Auch David musste mehr als zwanzig Jahre warten, bis Gott ihn nach der Verheißung den Thron besteigen ließ, und während dieser langen Zeit des Wartens wurde sein Glaube hart geprüft. War es für David auch schwerer, auf Gott zu warten als ihm zu dienen, gelangte er dennoch endlich durch Glauben und Geduld zur Königswürde.

Letztlich sei noch auf das Volk Israel hingewiesen, das nur in Glauben und Geduld Jericho einzunehmen vermochte, wobei sich sein Glaube allein auf die göttliche Verheißung stützte (Josua 6,2). Dreizehnmal musste das Volk in gläubiger Geduld um die Stadt ziehen, bis die Verheißung Wirklichkeit wurde. Zwölfmal hatte es bereits die Stadt umgangen, und noch immer zeigte sich nicht das geringste Zeichen dafür, dass etwas geschehen würde. Dann aber, im Glauben auf Gottes Verheißung und in geduldigem Warten auf deren Erfüllung, beendete es die letzte Runde - und die Mauern fielen.

Das Warten scheint uns manchmal schwerer zu fallen als das Glauben; doch wenn wir voll unerschütterlichem Glauben warten, werden wir ganz sicher die Erfahrung machen, dass der Herr denjenigen wohltut, die auf ihn harren (Jesajah 64,4).