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Die Ruhe des Glaubens

„Wir, die wir gläubig geworden sind, gehen in die Ruhe ein“ (Hebräer 4,3).

Es scheint bestimmt ein wenig widersinnig zu sein, dass der Glaube, der uns einerseits mit größtem Tatendrang erfüllt, andererseits tiefsten Frieden in uns wirkt. „Wir, die wir gläubig geworden sind, gehen in die Ruhe ein.“ Zur Zeit des Alten Testamentes erlebte das Volk Gottes wegen seines Unglaubens nicht die Erfüllung der Verheißung, in die Ruhe des HErrn eingehen zu dürfen. „Die ... sind nicht dazu gekommen um des Unglaubens willen“ (Hebräer. 4,6).

Wir gelangen zur Ruhe des Glaubens, wenn unsere Seele durch das Wirken des Heiligen Geistes vollkommen in Einklang mit dem Willen Gottes gebracht worden ist, weil es keinen Frieden geben kann, wo unser Wille und der Wille des Herrn im Streit liegen. Nicht dass wir nun zur Untätigkeit angehalten sind, nein, der Wille Gottes soll in uns Gestalt gewinnen. Als Gott am siebten Tage nach der Erschaffung der Welt ruhte, tat er dies nicht, weil er erschöpft und der Arbeit müde war, sondern weil er sich einmal in Ruhe des Geschaffenen erfreuen wollte; denn er hatte aus Chaos den Kosmos erschaffen und wollte nun von allen seinen Werken ruhen (Hebräer. 4,10), von denen er sagen konnte, dass sie sehr gut, also vollkommen waren.

In Kanaan umfing das Volk Israel ein Friede in vorher nie gekanntem Maße; dennoch war er nicht vollkommen, da er nicht dem, was Gott sich vorgestellt hatte, genügte, und sie ihre Feinde nicht zu vertreiben vermochten. „Darum ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes“, eine Ruhe, in die man nur einzugehen vermag durch Glauben und dadurch, dass man einmal von seinen Werken ablässt (Hebräer. 4,9-10). So wie der Schöpfer von seinem vollbrachten Werk geruht hat, so wie Christus vom vollendeten Erlösungswerk geruht hat, so soll auch der Gläubige alles daransetzen, „einzukommen zu dieser Ruhe, auf dass nicht jemand falle in dasselbe Beispiel des Unglaubens“ (Hebräer. 4,11).

Glaube besteht nicht in rastloser Geschäftigkeit, er besteht in ergebener Ruhe. Ruhen wir, so tun wir nichts, wir werfen uns gleichsam in einen Sessel, damit dieser uns trage. Ruhen wir in Christus, so werfen wir all unsere Last der Sorge und Verantwortung auf ihn, damit er sie trage. Unser Glaube findet Ruhe in der Erlösung, die Christus uns erkauft hat; er findet Ruhe in dem Sieg, den der Herr errungen hat; er findet Ruhe in Christus, der in uns wohnt, und vertraut ihm, diesen Sieg auch zu behalten.